© Skipper-Titus 2020
Törnbericht 17
Wir sind zurück!
Vom 25.09.2015 bis zum 02.10.2015 war die AQUA STELLA für eine gefühlt viel zu kurze Woche
wieder unser “Zuhause”.
Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter. Jeden Tag Sonne pur bei angenehmen
Temperaturen zwischen 18-20 Grad Celsius.
Unsere Vorfreude sollte uns nicht getäuscht haben, war es doch eine sehr harmonische, sehr
lustige und sehr entspannte Tour. Dazu beigetragen haben Iris, Heinz, Christoph, Ines, Jürgen
und Gabi. Ach ja! Ich war ja auch noch zugegen. Nicht zu vergessen sei hier auch Rhodesian
Ridgeback Chimbo. Aber von Anfang an:
Jürgen Bender hatte mich angesprochen, ob wir nicht mal zusammen in den Niederlanden auf
einem Schiff fahren könnten. Er kannte die Gegend aus früheren Zeiten. Seine Freundin Ines
war noch nie auf so einer Yacht. Wer mich kennt, weiß, dass er mich nicht 2 x bitten muss... :-)
Nachdem wir einen gemeinsamen Termin gefunden hatten, unterschrieb ich den Mietvertrag
für die AQUA STELLA bei AQUALUX. Bei diesem Vercharterer fühlen wir uns seit 2009 sehr
wohl.
Aufgrund einer beruflichen Verpflichtung konnten Ines und Jürgen erst am Sonntag anreisen.
Da wir das Schiff bereits ab dem Freitag gebucht hatten, gab uns das Gelegenheit, mit
weiteren Freunden ein Wochenende an Bord zu verbringen. Christoph ist ja bereits ein alter
“Seebär”. Er hat schon so manche Tour mit uns durchgestanden. Er ist belastbar! :-) Zuerst
sollten Thomas und Kirsten mitkommen. Aufgrund eines schweren Motorradunfalls im Mai
und den damit verbundenen langwierigen Heilungsprozesses und noch anstehenden OPs
erschien es Thomas und mir zu riskant. Wir haben nach einer gemeinsamen
“Gefährdungsanalyse” beide feststellen müssen, dass es noch zu früh für ihn war. Wir haben
eine gemeinsame Reise an Bord einer Yacht leider verschieben müssen. Das tat ich sehr
ungern, aber es machte einfach keinen Sinn.
Die freie Kabine bot ich Iris und Heinz an. Auch sie waren noch nie in den Niederlanden an
Bord einer solchen Yacht. Zusammen waren wir auf der Mein Schiff 2 unterwegs. Sie selber
kannten Bordleben bereits von einer Tour auf dem Shannon in Irland.
Nachdem die Törnvorbereitungen abgeschlossen waren, Reisejournale geschrieben und
verschickt wurden, in denen ich einige nützliche Tipps zusammengefasst hatte ging es voller
Vorfreude am 25.09.2015 los. Christoph und wir fuhren im Konvoi Richtung Irnsum. Iris und
Heinz kamen aus Leichlingen im eigenen Auto nach. Im Abstand von 15 min. trafen wir bei
AQUALUX in Irnsum ein. Nach einem großen Hallo begrüßte ich erst einmal unseren “alten”
Skipperkollegen Werner Mielke. Hatte er doch die “Stella” genau die Woche vor uns
gechartert. Es freut mich immer wieder, wenn wir die Möglichkeit haben uns zu treffen. Ein
Quätschchen unter Skipperkollegen und Freunden ist da immer drin.
Ein netter Mann näherte sich uns, zeigte auf mich und sagte:”Dich kenne ich! DU bist der
Skipper Titus und das ist Deine Frau Gabi! Ich kenne Deine Homepage und hatte gelesen,
dass Du demnächst wieder an Bord bist. Da das Datum geixxt war, wusste ich aber nicht,
wann das sein wird.”
Jepp, stimmt auffallend. Das war Gabi, und ich der Skipper Titus und das Datum war
monatelang tatsächlich “geixxt.” Den genauen Termin schreibe ich auf meiner Homepage
immer erst nach Ende der Reise.
Zu oft hat man gehört, dass Abwesenheit dazu genutzt wurde, einzubrechen. Wir können da
aktuell mitreden. Waren wir doch das Wochenende vor unserem Törn auf dem Münchener
Oktoberfest und mussten bei unserer Ankunft zu hause feststellen, dass wir Einbruchsspuren
an unserer Haustür hatten. Jemand hatte versucht, mit Hilfe eines Schraubenziehers bei uns
einzubrechen. Gott sei Dank habe ich beim Hausbau darauf geachtet, dass der
Einbruchschutz nicht zu kurz kam. Wie sich gezeigt hat, eine kluge Entscheidung. Es blieb nur
bei einem Versuch, der die Versicherung aber trotzdem schon ca. 600 Euro kosten wird. Mies
Mann! Seit diesem Ereignis werkelt noch eine Alarmanlage in unserem Haus.
Ok. Kleiner Exkurs. Wie sich herausstellte war der nette, freundliche Mann Herr Mehlmann.
Wir hatten schon per email Kontakt gehabt und nun traf man sich auch einmal persönlich. Er
hatte sich die Aqua Magnus gechartert und war mit Frau und Bekannten unterwegs. Während
unserer Tour trafen wir uns noch 2 Mal. Sehr sympathisch. Ich würde mich freuen, wenn wir
uns einmal wiedersehen würden.
Als wir die AQUA STELLA in Augenschein nahmen, fiel uns sofort auf, dass das Schiff “oben
ohne” da lag. Anne Bangma hatte das komplette Cabrioverdeck abgebaut und war flugs zum
Reparaturdienst gefahren. Ein Reißverschluss hatte den Dienst quittiert und Bangmas wollten
uns nicht mit kaputtem Cabrioverdeck fahren lassen. Es sind genau diese Aktionen, die mich
an AQUALUX neben vielen anderen Gründen festhalten lassen. Wir planen unsere 10. Tour....
Toll Nicole und Anne Bangma. Bitte weiter so!!!
Anne Bangma sagte, es wäre völlig ok wenn wir bereits unsere Sachen an Bord bringen
würden. Das Cabrioverdeck wäre bald wieder da. Es dauerte auch keine Stunde und die AQUA
Stella lag wieder so da, wie wir sie kennen. Wir hatten es gerade erst geschafft, unsere
Sachen an Bord zu verstauen. Also alles “just in time...”
Nach einem kurzen “Pläuschchen” machten wir uns auf den Weg. Unser erstes Ziel sollte
Sneek heißen. Die Fahrt dorthin führte uns über den Princess-Margriet-Kanaal (PMK) und
Sneeker Meer. Über den Houkesloot ging es in die Sneeker Innenstadt. Da augenscheinlich
nicht all zu viel los war, entschied ich mich, durch Sneek hindurch zu fahren, um einen
Liegeplatz vor dem Sneeker Stadttor zu ergattern. Das gelang auch...
13,30 m Schiffsstahl in racing green und “neuem” Cabrioverdeck
Ein Reißverschluss der hoch gerollten Cabriotür war defekt und wurde ausgetauscht.
Wie sehr sich die Bilder doch ähneln. Vor 16 Monaten sah es an Bord der AQUA STELLA genau
so aus...
Gabi und Iris verstauen
die Lebensmittel für die
Tour. Fleischwurst und
Salami als “Between”-
Mahlzeit gehen immer.
AQUA STELLA
und Iris...
läuft!
Wie?
Die Gläser sind leer...
Der Wind hat die leer gepustet..!! Ah ja!
Heinzi hat alles unter Kontrolle...
Die Rasselbande...
Sneek ist nicht nur ein wunderschöner Ort, sondern kann inzwischen auch kulinarisch punkten.
Das war nicht immer so... An der Marktstraat liegt das Restaurant “Onder de Linden”.
Ein Restaurant mit geschmackvoller Einrichtung, toller Bedienung und sehr guter Küche.
Im weiteren Verlauf unserer Reise kehrten wir hier noch einmal ein...
Wer Carpaccio ohne Parmesan bestellt,
bekommt das serviert...
Dame Blanche
Käsedessert
Wer meine älteren Törnberichte
gelesen hat, wird die Thematik
erkennen. Wenn man auf einer
Speisekarte Witte Wieckse
bestellt, bekommt man ein
Weizenbier ähnliches Getränk.
KOPFKINO bitte aus!!!
Nach einem ausgiebigen Frühstück auf dem Achterdeck machten wir uns auf den Weg nach
Lemmer. Da eine Brücke auf unserem Weg dorthin gesperrt war, konnten wir nicht durch Ijlst
fahren, sondern mussten erneut durch Sneek hindurch. Das klappte aber reibungslos und so
konnte ich bereits auf dem Houkesloot das Ruder wieder an Heinz übergeben. Er fuhr uns mit
sicherer und ruhiger Hand bis nach Lemmer. Vor Lemmer einmal kurz nach rechts in den
Gemeendehafen gespinxt und festgestellt, dass es bei mangelnden Liegeplätze in Lemmer
hier noch zahlreiche Anlegemöglichkeiten gab.
Kaum hatten wir die erste Brücke passiert gab uns ein entgegenkommendes Schiff den Tipp
umzudrehen, da der Ort gerammelt voll wäre. Ich wollte das kaum glauben. Hatten wir uns
doch zeitig auf den Weg gemacht und 2 h vorher noch via Webcam gesehen, dass noch
reichlich Platz im Ort war. Ich riskierte es also trotzdem. An der nächsten Brücke bezahlten
wir brav unser Brückengeld von 5 Euro. Bei meiner Vorbeifahrt fragte ich den Brückenwärter,
ob den überhaupt noch was frei wäre. Wen ich Glück hätte, dann vor der Lemster Sluis,
ansonsten alles voll!!! Was war die letzten 2 Stunden passiert? Da war doch laut Webcam
noch alles frei! Inzwischen waren sämtliche Liegeplätze belegt. Wie es schien, war wohl eine
Veranstaltung im Gange, von der wir nichts wussten. An beiden Seiten lagen historische
Rettungsboote und grössere Rettungsschiffe, die zusammen mit Infoständen von der stolzen
Geschichte dieser Wassergefährte erzählten. Auch vor der Schleuse war nichts mehr frei. Es
nutzte nix. Wir machten kehrt und legten uns nach Passage der 2 Brücken im
Gemeendehaven von Lemmer an die Kanalmauer. Wir mussten abends zu Fuß in den Ort.
Das ist normalerweise auch kein Problem. Vorbei am Strand von Lemmer mit Blick auf das
Ijsselmmer ist man in 15 min. im Ort. Im Ort angekommen schauten wir uns natürlich die
zahlreichen Infostände genauer an. Ein Besuch an der Lemstersluis war natürlich
Pflichtprogramm, hatten wir doch Neu-Crewmitglieder an Bord. Sie mussten wie alle anderen
Crewmitglieder über die Schleusentore laufen. Das hat Tradition...
Panoramafoto Achterdeck...
Das lässt das Skipperherz erfreuen... Ein Liegeplatz vor dem beleuchteten Sneeker Stadttor
Ups! Proppevoll!
Abendstimmung in Lemmer
Ein schöner Kurztrip für unsere Neu-Crewmitglieder
und Christoph neigte sich dem Ende.
Am nächsten Morgen ging es nach einem
ausgiebigen Frühstück mit frischen Brötchen
zurück nach Irnsum.
Es stand ein Crew-Wechsel bevor...
Am Nachmittag wollten wir Ines und Jürgen an Bord begrüssen. Sie reisten mit Chimbo an,
ein zartes Geschöpf von Hund. Absolut lieb und pflegeleicht. Aufgrund der Kürze der Zeit,
die uns noch für eine Strecke zur Verfügung stand, entschieden wir uns, unser Glück ein
zweites Mal in Sneek vor dem Stadttor zu versuchen... es klappte. Yeppa!
Erster Landgang für
Chimbo und sein Rudel in
Sneek...
Abends kehrten wir in den schönen Restaurant Onder de Linden
ein. Dort hatte es uns 2 Tage vorher so gut gefallen, dass wir dort
gerne noch einmal hin wollten.
Am nächsten
Morgen machten
wir uns auf den
Weg nach Lemmer.
An der Lemster Brug wurden 5 Euro Bruggeld
fällig. Ein Bild mit zukünftigem Seltenheitswert...
Die hübsche Tradition mit dem Holzschuh
entfällt fast allerorten. Sehr schade... ein
Highlight auf jeder unserer Touren
Der Name ist Programm... ein Jogginghose
mit unkonventionellem Artikel-Namen...
Unser Liegeplatz in Lemmer... 4. Schiff links
In Lemmer haben wir ein neu eröffnetes Restaurant entdeckt, “De Specerij”, direkt an der
Kaimauer. Auch hier waren wir während unserer Reise ein zweites Mal. Sehr zu empfehlen!
Am nächsten Morgen stand Balk über Sloten auf dem Tourenzettel.
Sloten, eine der ältesten friesischen Städte (wohl eher Dorf), ist immer einen Abstecher wert.
Und wenn man dann, so wie wir, den Wetterpapst in der Tasche hat? Alles super! Hinzu kommt
noch der Liegeplatz. Nach inzwischen 29 Touren auf friesischen Kanälen endlich d e n
Liegeplatz direkt vor der Mühle... läuft...! ;-)
KLICK!
Wer schon einmal in Sloten war, kennt neben der Windmühle das zweite Highlight dieses Ortes:
Der Pranger! Ich kann die Fotos alle gar nicht zählen, die ich hier schon geknipst habe.
Keiner wurde verschont! Pflichtprogramm...
Nach diesem kurzen Stopp ging es durch die Sloter Brücke und dem Sloter Meer nach Balk. Dort
machten wir Halt am Yachthaven Lutsmond. Ein Besuch beim bekannten Italiener rundete den
Abend ab. Schnitzel Hans war natürlich Pflicht. Ich teilte mir mit Jürgen das berühmte Schnitzel
Hans, da es immer eine sehr grosse Portion ist und ich Lebensmittel äusserst ungern wegwerfe!
Vor allem Fleisch! Schliesslich ist ein Lebewesen gestorben. Es gebietet der Respekt zum Tier,
nur das zu bestellen, was man auch schaffen kann. Vielleicht liegt es am Bauernhof in unserer
Familie. Ich war bei Hausschlachtungen dabei...
Von Balk am Sloter Meer ging es dann durch Woudsend und Heeg vorbei nach Stavoren.
Stavoren hat neben Urk die schönsten “Sundowner”. Ich komme immer wieder gerne nach
Stavoren.
SLOTEN AQUA STELLA 25.09.-02.10.2015
Auf dem Heeger Meer/ De Fluessen
Richtung Stavoren. Ines scheint es zu
gefallen. Jürgen will sich die Kugel
geben. Konnte ich aber verhindern...
In Stavoren angekommen, lagen wir
direkt an der Schleuse. Was das Wetter
angeht... siehe unten...
Ich glaube, es gefällt allen...
Jürgen und Ines, ein tolles Paar!
Kaiserwetter? Nö! Skipperwetter! 30.09. Skippers Geburtstag
Stavoren war mal wieder
eine Reise wert.
Herrlichstes Wetter, gepaart
mit total entspannten
Skippern um uns herum, die
den lieben Gott ebenfalls
einen guten Mann sein
liessen und dazu schöne
chillige Lounge-Mucke aus
meinem Geburtstags-
geschenk von Gabi:
Bose-Soundbox! Yeah
Nach einem wunderschönen Geburtstags-Chill-Aufenthalt in Stavoren ging es leider schon zu
unserem letzten Ort: Grouw. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Irnsum, wo wir
die AQUA STELLA wieder abgeben mussten... Am Morgen ein grosses Staunen...
Nebel in Grouw. Verspätete Ankunft in Inrsum... PEINLICH! Ein erster Versuch scheiterte. White
Out!!! Zurück in den Hafen und abwarten. Ein Anruf bei
AQUALUX war Pflicht, um unsere Verspätung anzuzeigen.
Nachdem wir 2 h warteten, kamen wir mit 30 minütiger
Verspätung in Irnsum an. Fazit: Alles prima gelaufen! Mit
den Crews jederzeit wieder!
Dieselverbrauch wegen Heizung hoch:
8l/h... passiert... aber keiner hat gefroren!
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