© Skipper-Titus 2020
Hallo!
Wir sind zurück von unserem Kurztrip zu den Ostertagen 2016.
Bis auf ein Mal, wo es noch kurzfristiger war, quasi auf Zuruf, war es eine extrem
kurz entschlossene Tour. Es muss der Montag vor Ostern gewesen sein, als es mir
in den Sinn kam, dass eine Luftveränderung gut tun würde.
Es ergab sich, dass die AQUA STELLA frei im Hafen bei AQUALUX lag und wir von
Nicole Bangma die Zusage bekamen, so kurzfristig die Ostertage an Bord
verbringen zu können. Vielen Dank dafür an dieser Stelle.
Kaum das feststand, wo wir Ostern sein werden, rief ich Chrise an. Der ist für so
“etwas” spontan Organisiertes zu haben. Gabi musste den Samstag noch arbeiten.
Sie hatte daher bereits am Karfreitag ihre Tasche gepackt. Ich erledigte das am
Samstagvormittag und so machten Chrise und ich uns auf den Weg, Gabi in
Bottrop einzusammeln und auf den Weg nach Friesland zu machen.
Nach ca. 2 Stunden erreichten wir AQUALUX in Irnsum. Das Tor stand für uns offen
und Anne Bangma hatte bereits die AQUA STELLA “beleuchtet”, sprich
Positionsleuchten eingeschaltet und die Heizung hochgefahren. Fehlte nur noch der
rote Teppich! ;-) Wow! Das nenne ich mal ein Empfang!
Die Wiedersehensfreude mit Nicole und Anne Bangma war riesengroß. Wir
kommen immer wieder gerne nach Irnsum. Es ist die Gastfreundschaft, der tolle
Service u n d Nicole und Anne Bangma als Menschen, die uns immer gerne
wiederkommen lässt.
Die Taschen und das Bettzeug waren fix an Bord verpackt, so dass wir zum
gemütlichen Teil übergehen konnten. Ich enterte die Kombüse und zauberte uns ein
vorzügliches Mahl aus Bratwürstchen und Fertig-Bratkartoffeln aus der
Verpackung... immerhin mit Speck und Zwiebeln... :-)
Die Wettervorhersage versprach nichts Gutes, doch uns war das ziemlich egal.
Da die AQUA STELLA ein komplettes Cabrioverdeck auch über dem Achterschiff
besitzt, ist man nahezu wetterunabhängig. Nach 2 Gläsern Wein machten wir uns
auf den Weg in die Kojen.
Am nächsten Morgen liefen wir aus, Richtung Lemmer. Beim Frühstück unkten
Chrise und ich wegen des da noch ziemlich bescheidenen Wetters. Nur Gabi
versprühte Zuversicht. “In einer Stunde und 15 Minuten scheint die Sonne!” Ja nee,
is klar! Aus dem Herzen und dem Poppes ja, aber vom Himmel? Nie!
Sonnenbrille trotz Regens... wichtig...
Kaum dass wir das Sneeker Meer mit ziemlich
heftigen Winden um die 5-6 bft hinter uns
brachten riss die Wolkendecke auf, die Sonne
kam hervor... ein Blick auf die Uhr: 1h15min...
hmmmm Zufallstreffer!!!
Wir kamen um 14 Uhr in Lemmer an. Es war
Gott sei Dank noch Einiges frei und so konnten
wir es uns aussuchen, auf welcher Seite wir
liegen wollten. Natürlich die Seite mit den
Restaurants... :-)
12 Uhr... Zeit für ein Gläschen...
Unser Liegeplatz in Lemmer...
Später wurde es für die frühe Jahreszeit doch
proppevoll, so dass wir froh waren, zeitig in
Lemmer angekommen zu sein.
Friesland nicht nur im Herzen sondern auch auf dem Blech...
Es gibt nicht viele Fotos von mir... meistens ist ein Schiff nicht weit. Am liebsten
direkt unter mir! Und das ist auch gut und richtig so... ;-)
Christoph musste sich von dem ganzen
Stress, den so ein Bordleben nun mal
bietet, erst einmal erholen.
Danach war er ein wahre Frohnatur,
wie man sieht... ;-)
Chrise war total perplex, was man für ein Schiff so alles bekommen kann... er hatte
nur “Boot Huren?” gelesen... ich klärte den Ärmsten auf...
Wie schon erwähnt: mich gibt es auf Fotos nur mit Schiffen... der Lemster
Betaalautomat...
Es gibt nicht nur in Lemmer eine Neuerung: die Betaalkaartautomaten...
Früher bezahlte man sein Liegegeld bei den überwiegend sehr freundlichen
Hafenmeister-/innen. Das ist seit diesem Jahr leider anders! Nun kann man sich
auch in Lemmer mit den Wundern der modernen Technik auseinander setzen...
Ich behaupte mal, dass ich “technikaffin” bin. Kein Elektrofachmarkt ist vor mich
sicher und so manch elektronische Errungenschaft nenne ich mein Eigen. Aber
dieser Betaalautomat hat mir gezeigt, es gibt Dinge, die will ich nicht!
Die Automaten beherrschen 4 Sprachen: Niederländisch, Englisch, Französisch
und Deutsch. Soweit so gut. Ein Tipp auf den Monitor führte mich zum nächsten
Menüpunkt. Obwohl Deutsch angeklickt, waren die einzelnen Prozessschritte
wieder komplett auf niederländisch. Ich kann zwar fast alles verstehen, aber wenn
ich deutsch gewählt habe, doch verwunderlich. Da ist also noch viel Luft nach oben
für Verbesserungen. Kaum dass ich die Betaalkarte mittels ec-cash käuflich
erworben hatte, wollte der vermalledeite Automat die Karte nicht ausspucken... God
verdomme! Mein Gesichtsausdruck rief den Brückenwärter auf den Plan. Der hatte
aufgrund der Jahreszeit etwas Ruhe und kam rüber. Ich erzählte ihm von meinem
Unbill. Er grinste, bückte sich und steckte seinen Arm halb in den Automaten und
zog die Betaalkaart aus dem Automaten. das Problem sei bekannt und wäre tags
zuvor auch schon öfters aufgetreten. Prima!!!
Nachdem ich nun stolzer Besitzer einer Betaalkaart für 5 Euro geworden war,
machte ich mich daran, die Karte aufzuladen. Dieser Vorgang geht mittels Ec-Cash
relativ einfach... auch alles auf niederländisch, statt deutsch. Das nur am Rande...
Nun wollte ich das Liegegeld betaale...
Nachdem ich alles eingegeben hatte, was auch ein mehrmaliges Versuchen
beinhaltete, kam ich mittels “try and error”-Taktik ans Ziel. Ich erhielt die Meldung,
dass ich erfolgreich bezahlt hätte und mir den Sticker, den Bon und die Karte aus
dem Automaten entnehmen könne. Weder Sticker, noch Bon kamen zum
Vorschein.... der freundliche Brückenwärter, der mir kurz vorher noch die Brücke
öffnete, wurde ein zweites Mal tätig und rief im Havenmeesterkantor an... nach
einer Weile tauchte dann auch tatsächlich ein “supernetter” Hafenmeister auf. Er
sagte, dass es noch Kinderkrankheiten gäbe und er schon seine Kollegin informiert
hätte, die die Schiffe abends kontrolliert, ob bezahlt wurde. Auch diese “supernette”
und witzige Dame tauchte dann am Schiff auf. Sie war informiert und wir hielten
noch ein nettes Pläuschchen, über Technik, die begeistert...
Am nächsten Morgen fuhren wir nach Sneek. Leider mussten wir das Schiff wieder
abgeben, aber für einen Zwischenstopp in Sneek war noch reichlich Zeit. Vorbei an
einem Vercharterer, dem der Zustand seiner Schiffe irgendwie nicht tangierte, ging
es durch Sloten, Woudsend, Ijlst bis nach Sneek. Da alle Liegeplätze vor dem
Stadttor und innerhalb Sneeks belegt waren, legten wir uns an den Houkesloot.
Der Wind briste auf und liess Gabi fast schweben. Ich hab nix gemerkt, weiss auch
nicht warum... ;-)
Die Flotte eines
Vercharterers, dem
irgendwie die Seife
ausgegangen ist.
Es sind zwar nicht
meine Boote, aber
der Anblick schmerzt...
Eine Seefahrt die ist lustig, eine
Seefahrt die ist schön...
Ja Kuckuck Christoph!!!
An Land und zu Wasser, irgend
wie kommt mir das bekannt vor...
Der Wind hatte mit den beiden “Helden der Suidzee” leichtes Spiel... Liegeplatz am
Houkesloot vor Sneek.
Gabi hat mit dem Wind sichtlich Spass.
Für Schlechtwettertage ein
lohnenswertes Ziel
Ob es hier auch Maikäferflugbenzin gibt? (Insider)
Das Wetter schien selbst eingefleischten niederländischen Katzen keinen Spass
mehr zu machen. Volle Deckung!
Wenn sich das Wasser mitten im windgeschützten Sneek kräuselt, sollte man sich
für das Sneeker Meer wappnen: Luken dicht!
Wie man sieht,
wehte es ganz
ordentlich:
Starter Island am
Sneeker Meer...
Auf dem Sneeker
Meer ging es dann
schon etwas
ruppiger zu!
Fazit: Obwohl das Wetter manchmal etwas tobte, war es ein rundum gelungene
Geschichte, die in erster Linie dazu diente, mal wieder auf andere Gedanken zu
kommen. Danke Nicole Bangma! Du bist ein Schatz!
Zurück zu den Törnberichten!
Skipper-Titus
Törn 19