© Skipper-Titus 2020
Dieser Törn fand ganz unerwartet und total überraschend für mich statt! Ich lag an einem meiner
freien Tage noch im Bett. Ich erholte mich noch von einer starken Erkältung und hatte irgendwie zu
nix Bock. Männergrippe eben!
Da sagte Gabi zu mir:” Du musst jetzt aufstehen!”
Ich:”Wieso? Haben doch nix vor...”
Gabi:”Doch, nach Holland fahren.”
Ich:”Willst Du nach Winterswijk einkaufen?”
Gabi:” Nö, ich habe mit Nicole Bangma geschrieben via email. Die haben noch die AQUA
VICTORIA frei. Habe ich gerade gebucht...!”
Ich:” Hä????..... Du willst mich gerade verarschen, oder?”
Gabi:”Nö, guck hier...” und zeigte mir ihr Handy mit der bestätigten E-mail-Buchung.
Da wurde der “kleine” Skipper Titus aber flott. Binnen 2 Stunden hatten wir unsere Taschen
gepackt, das Auto getankt und beladen, den Schlüssel bei den Nachbarn hinterlegt und die
Alarmanlage scharf geschaltet. Wacker noch ein paar Lebensmittel eingekauft und ab ging es
Richtung Irnsum...
Erst als ich vor der AQUA VICTORIA stand und diese abfahrbereit auf uns wartete, begriff ich so
langsam, was die beiden Mädels hinter meinem Rücken ausgeheckt hatten. Diese Überraschung
ist Euch beiden, Gabi und Nicole Bangma gelungen!!! Was hatten die Beiden für einen Spaß, als
sie sahen, wie sie mich erfolgreich überrascht hatten. Danke! War echt platt!!! Da wir ja nun mal da
waren, konnten wir 2 Tage später auch unsere erste Schiffsbewegung der AQUA Salvia miterleben.
Die stand bis zu diesem Zeitpunkt noch aufgebockt in der Werfthalle von AQUALUX.
Die AQUA VICTORIA im Heimathafen von AQUALUX
Es hatte schon was Besonderes, dabei sein zu können, als die nagelneue AQUA SALVIA von
ihrem Holz/Stahlbocklager der letzten Monate mit einem speziell dafür gebauten
Hydraulikanhänger aufgenommen und in die Höhe gewuchtet wurde, damit das Schiff die
Werfthalle verlassen und zum Sattler gebracht werden konnte.
Dort wurde ihr das achterliche Cabrioverdeck verpasst, was dafür sorgt, dass man auch bei
schlechtem Wetter viel Platz auf dem Achterdeck hat. Wir haben abends schon unzählige Male
unter so einem Cabrioverdeck gesessen und “den lieben Gott einen guten Mann sein lassen”.
Anne Bangma zieht
vorsichtig mit dem
Schlepper die
AQUA SALVIA aus der
Werfthalle von
AQUALUX.
Geert Bloom passt auf,
dass kein Unglück
passiert.
Ok. Zurück zur Tour.
Nachdem wir uns auf der AQUA VICTORIA häuslich eingerichtet hatte, was nach all den Touren
super schnell ging (Gabi und ich sind da ein prima eingespieltes Team), machten wir uns auf den
Weg. Wir wollten nur ein kleines Stück fahren, hatten wir doch mordsmäßigen Hunger. Nach dem
Raketenstart von Zuhause blieb keine Zeit für Essen. Der Magen meldete sich nun aber
unüberhörbar. Unser erstes Ziel hieß Grouw. Keine 4 km von Irnsum entfernt, waren wir in nicht
einmal 30 min. Fahrzeit dort. Im sonst favorisierten Hellinghaven war alles voll. Wir legten uns ein
Stückchen weiter an die Kaimauer. Früher war genau gegenüber eine Palettenfabrik. Die gibt es
aber nicht mehr. Sah zwar nicht hübsch aus früher, aber es roch immer so toll nach frisch
gesägtem Holz. Diesen Geruch liebe ich. Keine Ahnung warum.
Wir kehrten im ehemaligen Porkys ein, heute heißt es t’Kofschip. Wir waren sehr zufrieden.
Es hatte eine neue Kellnerin, die von ihrer Chefin angewiesen war, mit uns deutsch zu sprechen.
Wir haben in holländisch geantwortet. War lustig... Wir bekamen das, was wir bestellt hatten. Die
Kommunikation schien also auf beiden Seiten geklappt zu haben.
Am nächsten Morgen, es war Koningsdag in Holland, sprich Feiertag. Ich machte mich auf den
Weg in den Ort und fand tatsächlich einige Läden, die bereits geöffnet hatten. Ich besorgte erst
einmal etwas “Schmuck” für unser Schiff. Die AQUA VICTORIA wurde festlich geschmückt.
Von einheimischen Bewohnern angesprochen, warum ich das denn machen würde, schließlich sei
ich ja Deutscher und kein Niederländer antwortete ich:” Stimmt. Aber der Respekt gebietet das!” Es
war der Einzige, dem das etwas suspekt vor kam. Als wir nachmittags in Lemmer lagen, bekamen
wir viele “Daumen hoch`s”. Also war unsere Idee, sich an dieser hübschen Tradition zu beteiligen
so schlecht nicht. Ich mag den König mit seiner Maxima. Vielleicht begegnet man sich ja mal auf
dem Wasser. Die Königsfamilie sind begeisterte Wassersportler und fahren häufiger über
friesländische Gewässer. Vielleicht haben wir ja mal Glück.
Geschmückt für den
Koningsdag 2017
Bei herrlichstem Wetter machten wir uns auf den Weg nach Lemmer.
Gabi hatte immer
noch Spass wegen
ihrer gelungenen
Überraschung!
Lemmer füllte sich.
Es gehört zum
Koningsdag, dass
alles, was raus muss,
auf einem Flohmarkt
verkauft wird. Was
nicht verkauft wird,
wird später verschenkt. Was nicht verschenkt wird, bliebt liegen. Entweder kommt noch Jemand,
der es doch noch gebrauchen kann, oder es wird nach Ende des Flohmarktes von den
Müllmännern eingesammelt und entsorgt. Ein Anblick, an dem man sich erst einmal gewöhnen
muss. Wenn man aber die Tradition dahinter versteht, macht das einen Sinn. Zu dieser Tradition
des Flohmarktes passt auch, dass die Geschäfte trotz Feiertag geöffnet haben, der Tagesumsatz
aber von den Kaufleuten nicht versteuert werden braucht. Ein Geschenk der Königsfamilie an ihre
Untertanen...so besagt es Google... wollen wir das mal glauben.
Selbst die Ponys hatten sich heraus geputzt. Nebst Krönchen für den Koningsdag.
Am nächsten Tag machten wir uns wieder auf den Weg nach Irnsum, galt es doch einen lieben
Skippersfreund zu begrüßen, der an diesem Tag mit seiner Crew an Bord der AQUA ISARA ging:
Werner Mielke. Wer meine Homepage aufmerksam gelesen hat, weiß, dass Werner und ich uns
seit einigen Jahren kennen und sich öfters unsere Wege kreuzen. Wir haben schon einige tolle
Tage und vor allem Abende, wenn nicht sogar Nächte “vertrunken”. Ich habe mit voller Absicht
“vertrunken” geschrieben und nicht “verbracht”. Ich wollte Missverständnissen vorbeugen...
Es sind legendäre Abende darunter, die hier den Rahmen sprengen würden. Wir werden uns
spätestens am 30.09.2017 in Lemmer wiedersehen. Wir sind nämlich nicht nur begeisterte Skipper,
sondern feiern am gleichen Tag Geburtstag! Und das ist rein zufällig der 30.09.... ach was! ;-)
Auf dem Weg von Lemmer nach Irnsum beschloss ich, noch einen kurze Stippvisite bei de Schiffart
in Terherne einzulegen. Dieser Vercharterer hat seit diesem Jahr die Louise im Wasser. Sie werden
wir im September/Oktober ausprobieren. Natürlich war ich neugierig, wie das Schiff wohl aussehen
würde. Und? Ich hatte Glück. Sie lag tatsächlich im Hafen. Dass ich als Skipper einer Charteryacht
von einem anderen Vercharterer im Heimathafen von de Schiffart auffalle, war klar. Hat auch nicht
lange gedauert, da hat mich Herr de Schiffart, auf dem Steg stehend angesprochen, ob ich was
suchen würde... ;-) Jo, die Louise... Als ich ihm sagte, das ich die Louise im September gechartert
hätte und meine Neugier gesiegt hätte, bat er mich, festzumachen und die Louise anzuschauen.
Da die Lousie aber gerade von der alten Crew geräumt wurde, und eine Putzkolonne an Bord ging,
wollte ich nicht weiter stören. Ich wollte sie ja nur mal einmal sehen... ich bedankte mich bei Herrn
de Schiffart für seine freundliche Einladung und verabschiedete mich bis in den September. Sehr
netter Mann!!!
Die Louise aus dem Hause de Schiffart in Terherne...
Eigentlich wollten wir für meine Geburtstagstour ja die AQUA SALVIA testen, doch leider bekam
meine Gabi für den avisierten Zeitraum nicht den dafür erforderlichen Urlaub. Wegen der sich
überschneidenden Wechseltage mussten wir eine Alternative finden. Aufgrund guter Kommentare
anderer Skipper versuchen wir es im September also mit der Louise aus dem Hause de Schiffart.
Sind gespannt, wie ein Flitzebogen. Obwohl unser Herz auch ein wenig Trauer trägt. Fühlen wir uns
bei AQUALUX doch pudelwohl. Aber dieses Mal hat es einfach nicht sollen sein.
Skipperfreund Werner Mielke bereitet die AQUA ISARA zum Auslaufen vor. Anschließend wird
“gewarschaut” an der Oude Shouw.
Henrike und Katinka beobachten, wie das erste Bruggeld betaald wird in Akkrum.
Klappt doch! Meine Gabi kann auch mit großen Schiffen umgehen. Sie hat sichtlich Spaß! ;-)
Wenn ich jetzt unter dieses Bild schreiben würde, dass Gabi
das Schiff lenkt, wie ein alter Hase, könnte man das eventuell
missverstehen... ;-) Schreibe ich also besser nicht!
Impressionen ...
Werner mit der AQUA ISARA Richtung Joure.
Zeit für Fotos muss sein. Das Ergebnis:
Gabi lenkt. Skipper Titus fotografiert die AQUA ISARA. Beide Bilder von Werner Mielke zur
Verfügung gestellt. Dankeschööööön! ;-)
Abends ging es dann vor Joure an den
Steg und man traf sich zu einem
“Gemütlichen Abend” mit Wein, Weib und
andere Getränke... ;-)
Dieses Prozedur wiederholten wir an all
den Abenden, die wir gemeinsam fuhren.
Fazit: Eine megageile Tour über
friesländische Seen und Kanäle, die mehr
als überraschend begann und mit dem
Treffen lieber und netter Leute weiterging.
Danke an alle Beteiligten: An Gabi, die den “Mut” hatte, dass hinter meinem Rücken einfach so zu
organisieren, an Nicole Bangma von AQUALUX, die soooo spontan war und uns das ermöglichte.
UND, last, but not least: Werner, Henrike, Katinka und Andre. Schön Euch kennen gelernt zu
haben. Hat uns einen Riesenspaß gemacht!!!
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Törn 23
Skipper-Titus