© Skipper-Titus 2020
Törn 25
Wir sind zurück von unserer Tour mit der NYNKE aus dem Hause Yachtcharter Grou Houwink!!!
Nachdem wir die NYNKE bei den Tagen der offenen Tür “betreut” und gefahren haben (siehe Törnebricht), stand
für uns fest, die würden wir auch gerne mal für ein paar Tage fahren!
Am 30.04.2018 machten wir uns morgens um 8:00 Uhr auf den Weg zum Yachthaven Leechlan in Grouw. Das
Wetter spielte erst nicht so mit, wurde aber ab dem 2. Tag besser. Die letzten 3 Tage hatten wir “Kaiserwetter”!
So wünscht man sich das... Unsere Crew bestand aus Gabi, Julia, Henry, Emma, Skipper Titus und einem
befreundeten Nachbarehepaar nebst Sohn. Unsere Nachbarn waren noch nie an Bord einer solchen Yacht und
blieben über Nacht an Bord. Sie wollten mal “reinschnuppern”. Wir haben sie angefixt. Soviel sei verraten.
Wir kamen um 11:30 Uhr in Grouw an, die NYNKE lag schon für uns mit laufender Heizung bereit. Die NYNKE ist
13,70 m lang, 4,25 m breit, hat einen Tiefgang von 1,10 m und eine Durchfahrtshöhe von 4,20 m.
Die NYNKE von Yachtcharter Grou Houwink im Yachthaven Lutsmond in Balk
Nachdem wir unsere Sachen verstaut hatten, ging es nach einer kurzen Einweisung der Crew in das Schiff los.
Wir fuhren die NYNKE aus der Box. Das klappte prima! Die Crew achtete hervorragend an den Seiten darauf,
dass wir mit der NYNKE nicht irgendwo anstiessen. Durch ein Nachbarschiff, dass ziemlich locker festgemacht
war und mit in unserer Box “schwamm”, war es etwas enger. Mit Hilfe der Fender und dem eingebauten Bug-und
Heckstrahler drückte ich das Nachbarschiff auf “seinen” Platz zurück. So kamen wir gut raus.
Ein kleiner Einblick in das Pilothaus der NYNKE. Durch das
interessante Raumkonzept hat man als Skipper einen prima
Blick auch in den Salon. Das üblicherweise existierende
Salondeck wurde bei der NYNKE weggelassen. Dadurch öffnet
sich der Salon für den Skipper. Prima Idee!
Unser erster Zielhafen war Lemmer. Nach 4,5 h Stunden Fahrt
legten wir direkt hinter der “Betaalbrug” im Innenhafen von
Lemmer an.
Es war ziemlich voll im Innenhafen! Es gab nur noch diesen
einen einzigen Liegeplatz. Ein Segler hatte davor festgemacht.
Er lag dort mit umgeklappten Mast. Er hätte noch locker 5 m
vorziehen können, was man eigentlich auch als netter Skipper
tut, wenn es voll wird. Er sah uns, machte aber keine Anstalten,
sein Schiff vorzuziehen. Wir waren ca. 100 m in den Innenhafen
auf der Suche nach einen alternativen Liegeplatz rein gefahren. Die Brücke wurde hinter uns geschlossen. Also
entschied ich, nachdem ich beim Vorbeifahren gesehen hatte, dass wir längentechnisch in die noch verbleibende
Lücke passen müssten, den Rückwärtsgang einzulegen, die 100 m zurück zu fahren und uns mit Heckstrahlruder
und Bugstrahlruder an die Brücke zu legen. Zugegeben, es war eine enge Kiste. Aber trotz der Zuschauer, die
sich wohl dachten, dass es gleich knallte, legte ich die NYNKE, wie mit dem Schuhlöffel angezogen, in den noch
vorhandenen Platz. Die Funkantenne meines “Vordermannes” ragte anschliessend über unsere Bugreling!
Die Badeplattform der NYNKE hatte achteraus noch knappe 50-60 cm Platz. Wow!
Dank Henry, der mir beim “Einparken” die Abstände nach hinten durch gab, klappte dieses Manöver vorzüglich.
Einer der zuschauenden Passanten half beim Anlegen. Das war zwar nicht erforderlich. Aber ich schlage niemals
eine helfende Hand aus!!! Nachdem wir festgemacht hatten, zeigte er mir den Daumen als Zeichen der
Anerkennung. Meine stolze Skipperbrust schwoll bedenklich an! ;-)
Zugegeben, ein wenig stolz war ich auf mich schon. Die “Zuschauer” verzogen sich. Nix passiert Jungs. Sorry!
Kann ich! ;-) Links der Segelmast mit Antenne.
Wie gesagt, knapp war es. Aber ohne Berührung nach
hinten festgemacht. Die NYNKE ließ sich hervorragend
manövrieren. Kleiner Gang rückwärts, rechtzeitig Gang
raus, mit Heckstrahler und Bugstrahler sachte in die
Fender gedrückt. Aufstoppen.
Fertig.
Leinen fest!!!
Supi!
Die Funkantenne des Vordermanns ragte bis über unsere Bugreling. Knappe Kiste... aber passte.
Kaum. dass wir fest lagen und uns auf den Landgang machten, kam Wasser von Oben. Aber egal. Wir waren die
Grössten! ;-) Nach dem Anlegemanöver! Was macht da schon ein bischen Wasser von oben... ;-)
Gabi und Julia haben trotz Regen Spaß!
Gabi “post” auf dem Schleusentor.
Julia, Henry und Emma
Bekannte haben wir auch gesehen. Die AQUA SALVIA von Aqualux.
Abends gingen wir in die “De Specerij”. Ein sehr empfehlenswertes Lokal! Der dort tätige Kellner ist absolute
Spitzenklasse. Neben dem Essen ist es auch seine Person, die uns immer wieder kommen lässt. Er hat
Entertainerqualitäten!
Der Kellner der “De Specereij” ist auch Skipper und hatte sein Schiff ebenfalls im Innenhafen festgemacht. Cool!
Am nächsten Tag ging es wieder zurück Richtung Grouw. Wir fuhren über Sloten, Woudsend, vorbei an Heeg
über den PMK und Sneeker Meer retour. Aufgrund starken Windes schaukelte es etwas und ich übernahm das
Steuer, um wieder Ruhe in das Schiff zu bekommen. Ist alles gut gegangen.Sah spektakulärer aus, als es in
Wirklichkeit war. Verfehlte aber seine Wirkung bei den anwesenden Mädels nicht. Als wir die Schutzschleuse von
Terherne passierten, wurde es merklich ruhiger auf dem Wasser.
Ein Teil unserer Crew verliess uns wieder. Sie wollten, wie oben schon geschrieben, mal einen “Schnuppertag”
an Bord verbringen und hatten sichtlich Spaß! Ich denke, sie werden nicht das letzte Mal auf dem Wasser
gewesen sein...
Nachdem wir unsere “Schnuppercrewmitglieder” abgesetzt hatten, fuhren wir weiter nach Grouw. Dort machten
wir auf Höhe des ehemaligen Palettenwerkes fest. Beim Versuch Landstrom an die NYNKE anzuschliessen
stellten wir fest, dass das Kabel zu kurz war. Mies Mann.
Julia kam die rettenden Idee! “Müssen wir den mit der Steuerbordseite festmachen?” Nö! “Wenn wir dann auf der
Backbordseite liegen, brauchen wir dann nicht 14 m weniger Kabel?” Jo! Die Welt kann so einfach sein!
Maschine wieder an, Leinen los, NYNKE gedreht und wieder festgemacht. Landstromkabel passt! Gute Julia!
Nachdem wir die NYNKE gedreht hatten, klappte es auch mit dem Landstrom. Die Gelegenheit, den 1000l
fassenden Wassertank aufzufüllen nutzten wir auch. Hatten wir doch nur noch 25% Füllstand laut Anzeige. Nach
3x 50 Cent war der Wassertank aber wieder voll!
Fotografiert in Grouw in der Nähe unseres Liegeplatzes. Keine Ahnung, wofür die stehen, ich habe sie die
Passenten getauft, die immer gucken, wenn man anlegt. In der Hoffnung, das es kracht.
Die Tage an Bord
der NYNKE vergingen
wie im Fluge und wir
hatten viiieeel Spass!
Wie man sieht!
Unser nächstes Ziel war Balk! Wir liegen immer gerne im Yachthaven Lutsmond. Das war also wieder unser Ziel.
Vorbei am neu aufgebauten Teehuis von Grouw (Brandschaden), über den PMK, durch Sneek, Ijlst, Heeg,
Woudsend, Sloter Meer ging es nach Balk.
Das neu aufgebaute Teehuis von Grouw. Auffallend: Das Teehuis ist jetzt zweistöckig.
In Ijlst kam uns ein etwas
grösserer Dampfer entgegen.
Da ich ihn rechtzeitig sah,
und Ijlst beengten Raum vor
der Brücke kenne, stoppte
ich kurz vor Ijlst auf, liess
den Dampfer passieren, um
dann mit der nächsten
Brückenöffnung durch zu
fahren. Wie die meisten
Brücken in Fryslan ist auch
die Brücke in Ijlst kostenlos.
Ich persönlich finde das sehr
schade, dass es diese
Betaalbrugs kaum noch gibt.
Gerade für Neulinge an
Bord ist der Bezahlvorgang
mit dem an der Angel
befestigten Holzschuh immer
wieder eine neue Erfahrung
und beliebte Abwechselung
gewesen.
In Balk angekommen,
versperrte uns ein
Baggerschiff die Weiterfahrt
in den Ort Balk. Eine rote
Tafel am Baggerschiff zeigte
uns die Kanalsprerrung an.
Wir fuhren in den Yachthaven Lutsmond und fanden noch einen freien Anlegeplatz an einem Kopfsteiger. Unsere
14 m lange NYNKE fiel in dem Teil des Hafens, in dem vorrangig kleinere Segelboote liegen, “etwas”auf. Egal,
genug Wasser unter dem Kiel war vorhanden. Der Yachthaven Lutsmond wurde verkauft. Die neuen Besitzer
haben noch einmal Geld in die Hand genommen und z.B. in dem vorbildlichen Sanitärbereich einen
Geldwechselautomaten aufgestellt. Somit ist genug Kleingeld für Duschen oder Energiesäulen gesichert. Prima
Idee!!!
Hier geht es nicht mehr weiter. Das Baggerschiff sperrt mit der roten Tafel den Kanal und uns somit die
Weiterfahrt zu den neuen Liegeplätzen kurz vor Balk. Schade.
Abends kehrten wir dann bei Egidio`s Pizzeria L’Arcobaleno ein. Hier gibt es das Schnitzel Hans inzwischen auf
der Karte. Die Schnitzel sind so 900 g schwer. Wenn man bei Egidio Bescheid sagt, gibt es auch Schnitzel Hans
bis ca. 1500 g.
Am nächsten Tag machten wir uns wieder Richtung Heimathafen der NYNKE auf den Weg. Es war zwar erst
Donnerstag, aber da wir das Schiff am Freitag um 10 Uhr übergeben sollten, finde ich, gehört es sich, den Tag
vorher möglichst in der Nähe des Heimathafens festzumachen. So ist sicher gestellt, das eine pünktliche
Übergabe stattfinden kann. Es ist mir in all den Jahren erst einmal passiert, das wir verspätet ankamen, peinlich
war es trotzdem für mich. Das vermeide ich deshalb!
Am Abend kamen wir wieder in Grouw an, legten uns in den Hellinghaven und verspeisten zu vorgerückter
Stunde eine Frikandel XXL Special. Satte 35 cm lang...
Am nächsten Morgen ging es dann wieder zurück zum Yachthaven Leechlan. Dort übergaben wir die NYNKE
beulen und schrammenfrei an Wietse Houwink. In den 5 Tagen haben wir trotz laufender Heizung 100 l Diesel
verbraucht. Bei 18 h Maschinenlaufzeit ergibt sich daraus ein Stundenmittel von 5,5 l/h. Bei einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 km/h ein sehr guter Wert!
Mein Dank geht an meine Crew. Es war sehr entspannt mit Euch zu fahren. Ich hoffe, wir werden uns später mal
wieder an Bord treffen. Ich würde mich freuen!
Ein ganz besonderer Dank geht auch an Wietse Houwink, der uns die NYNKE spontan und
unbürokratisch zur Verfügung gestellt hat. Die NYNKE kann ich, obwohl sie von 2006 stammt, sehr
empfehlen. Sie ist in einem sehr guten Zustand. Wir werden gerne wieder kommen Wietse!
Normalerweise folgt jetzt eine Fotogalerie. Um meinen Server-Webspace zu schonen, habe ich mir überlegt, ein
Youtube-Video zu erstellen. In diesem Video habe ich auch Drohnenvideos meiner DJI Spark, sowie viele weitere
Bilder eingebaut. Über ein Feedback an christian.schroeder@skipper-titus.de oder ein Like! auf dem “Skipper
Titus Youtube-Kanal” würde ich mich freuen. Viel Spaß beim Betrachten!
Euer Skipper Titus!
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